Der Iran und die Bombe
Vortrag und Diskussion mit Thomas Becker (Bielefeld)
Mittwoch, 9. März 2005, 20 Uhr
Café 7Stern, Siebensterngasse 31
1070 Wien
Seit zwei Jahren ist der Internationalen Atomenergiebehörde das bis dahin
erfolgreich geheimgehaltene Atomwaffenprogramm des Iran bekannt. Die Berichte
ihrer Inspektoren, die seit dem Frühjahr 2003 im Iran Ortsbesichtigungen durchführen,
dokumentieren jedes technische Detail und die Funktion jeder einzelnen Anlage
des Atomwaffenprogramms und liefern ein lückenloses Beweismaterial: Die
Arbeiten an den Anlagen zur Anreicherung von Uran und Plutonium sind inzwischen
so weit fortgeschritten, dass der Iran in zwei oder
drei Jahren über die ersten Atomwaffen verfügen wird, sofern ihn niemand daran
hindert. Während Israel und auch die USA
bereits mehrfach klarstellten, dass sie nicht gewillt
seien, den Aufstieg Irans zur Atommacht hinzunehmen, schlug die EU einen
gänzlich anderen Weg ein: Angeführt von Deutschland und Frankreich versucht
sich die EU in einem mal "kritischen" mal "kulturellen Dialog"
mit den Mullahs, einem Regime, welches immer wieder betont, dass
es gewillt ist, Israel auszulöschen. Unter allen Umständen soll eine
militärische Intervention verhindert werden. Die EU schlägt zwei Fliegen mit
einer Klappe: einerseits präsentiert sie sich gegenüber dem Iran als verlässlicher Partner,
indem sie sich deutlich von den USA abgrenzt, andererseits erscheint sie auch
anderen auf blutiger Unterdrückung beruhenden Regimes als pazifistischer und
damit für die Kontinuität der Herrschaftsführung garantiert ungefährlicher
Staat.
Eine
Veranstaltung von Café Critique und der
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft