Antiamerikanismus und Antisemitismus in Europa
Vortrag und Diskussion mit Andrei Markovits
Wann: 24.06.2008
um 19 Uhr
Wo: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
„Anti-Amerikanismus ist das beliebteste Vorurteil für Leute, die sich
rühmen, vorurteilslos zu sein.“ (Andrei
S. Markovits)
2004
veröffentlichte Andrei S. Markovits im
deutschsprachigen Raum das Buch „Amerika, Dich haßt
sich’s besser“, dessen Hauptthesen er in seinem Vortrag am 24. Juni darstellt. Markovits versucht darin, der Frage nachzugehen, welche Ideologeme und Denkformen den Antiamerikanismus
charakterisieren. Insbesondere stellt er sich die Frage, was den europäischen
Antiamerikanismus ausmacht, wodurch dieser bedingt wird und welche Funktion er
übernimmt.
Markovits geht
in seiner Forschungsarbeit zurück bis zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg
1776. Nur wenn man die geschichtlichen Hintergründe des Antiamerikanismus
analysiert, sei es möglich, diesen heute zu erkennen und zu begreifen. Was
Antiamerikanismus von berechtigter Kritik unterscheide, ist insbesondere Kritik
gegenüber dem was Amerika ist, im Gegensatz zu dem, was Amerika tut. Tatsächlich
gibt es, abgesehen von der Antipathie gegenüber Israel, kein sozialpolitisches
Phänomen, das die Europäer mehr eint, als die gemeinsame Abneigung gegenüber
den USA.
Andrei Markovits ist Professor für Politikwissenschaft,
Soziologie und German Studies an der University of Michigan, Ann Arbor.
Eine Veranstaltung der Studienvertetung Politikwissenschaft